Ein echter JCL-Kirchheimer hält dagegen

von Lars Winsel und Mario Bachmann

Als einziger Teilnehmer vom Judo-Club Linden ist Lennert Helmer beim Löwencup in Godshorn angetreten. Zwar ist er leider in der Vorrunde rausgeflogen, trotzdem war es eine spannende Erfahrung.

Weil die beiden größten Pools nur eine Matte zum Kämpfen hatten, begann der Wettkampf erst 1 1/2 Stunden. nach dem Wiegen. Zwischen erstem und zweitem Kampf lagen nochmal 1 1/2 Stunden. Da fiel es Lennert nicht ganz leicht, aus dem Stand by Modus herauszukommen. So kam es, dass er zwei Kämpfe (sehr knapp) verloren und einen gewonnen hat.

Auffällig war die Art und Weise, wie es in der Vorrunde zuging: auf den Gegner losrennen und den dann entweder irgendwie umwerfen oder sich sofort auf den Bauch werfen und dort bis zum „Mate“ wie festgetackert liegenbleiben. Man merkte, daß es am Sonnabend nicht um ästhetische Experimente, sondern um Punkte in der NJV Rangliste ging – Hauptsache die Vorrunde überstehen. Lennerts Kämpfe, und die meisten anderen der Vorrunde erinnerten stark an Schulhofrangeleien. Erst in den Finalkämpfen sah man bessere Techniken. 

Durch das Geschiebe und Gedrücke des Gegners lag Lennert in seinem zweiten Kampf bis 2 (!) Sekunden vor Schluss durch Shidos vorn. Nach dem erneuten Hajime rannte der Gegner auf Lennert zu und stieß ihn noch um. Kurz vor dem Aufprall tönte der Gong für das Kampfende. Als Lennert abhob, wäre der Kampf eigentlich schon zu Ende gewesen. Der Wurf wurde aber gewertet und es ging in den Golden Score. Da fing Lennert sich doch noch einen Waza-ari ein.

Was fehlte war doch ein wenig Kraft, ein Tick mehr Abgebufftheit im Kampf und das Gefühl für die Feinheiten und Untiefen eines Turniertages. Aber diese Abgebufftheit, diese Souveränität kann man nur gewinnen, wenn man sich möglichst vielen Turnieren stellt. Deshalb war es gut und wichtig bei diesem Turnier mitzumachen, sich umzusehen, dazu zu lernen und dabei Spaß zu haben.

„Denn der JCL“, das singt Lennert seit Kirchheim täglich vor sich hin, „kämpft immer gegen das Unrecht in der Welt“.

Glückwunsch, Lennert! Vielleicht findet sich ja der Eine oder andere Nachahmer. Möglichkeiten sind vorhanden: Am 05.06.2019 ist der 2. Kampftag unseres Ranglistenturniers und am 15.06.2019 geht der Kids-Cup der U11 los!

Arijan Simic erklimmt Tabellenspitze

22 vor Tatendrang strotzende Judoka eröffneten am gestrigen Mittwoch die Ranglisten-Saison 2019.

Auch an diesem ersten Kampftag ging es natürlich wieder darum, möglichst viele Punkte zu sammeln, denn am Ende des Jahres winkt ja der gigantische Vereinspokal. Es ging aber auch darum, sich selber gut zu präsentieren und die eine oder andere beim Training erlernte Technik im Kampf auszuprobieren. Dies ist augenscheinlich gut gelungen, denn bei vielen Begegnungen ging ein staunendes Raunen durch die Zuschauermenge. Besonders laut war das Raunen bei den wunderschönen und spektakulären Standippons von Emilian, Lovis und Arijan. Auch Mika konnte mit tollen Würfen glänzen und erst im aller letzten Kampf wurde er von Lennert Helmer am Gruppensieg gehindert. Das war ein unglaublicher Finalkampf, der es in sich hatte.

Diesmal konnten die Gruppen nicht ganz so homogen zusammen gestellt werden, es gab doch den einen oder anderen deutlichen Gewichts- und Größenunterschied. Maxim, Jannik und Jamiro waren diesmal besonders davon betroffen. Aber gerade in dieser auf den ersten Blick aussichtslosen Situation präsentierten sich die Athleten stark und wuchsen über sich hinaus. Chapeau!

Der neue Spitzenreiter in der Rangliste ist Arijan Simic, dem sicherlich noch einiges zu zutrauen ist. Aber der Weg zum Pokalsieg ist noch lang…!

Hier geht es zur Rangliste. Und hier sind die Bilder:

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Fighting Friday am 15.03.19

Seid dabei und macht mit! Am 15.03.19 um 18.30 Uhr beim Fighting Friday in unserer Halle. Nachdem bei den letzten Malen die Beteiligung mit 7-10 Judoka eher mau war, hoffen wir diesmal auf eine volle Matte!! Mitmachen dürfen alle, die bereits von den Trainern eingeladen wurden.

LG, Trainer

JCL organisiert Meisterschaften

Was für ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter uns! Für die Judo-Region Hannover hat der Judo-Club Linden am ersten März-Wochenende die Regionseinzelmeisterschaften der Altersklasse U10 sowie die Regionsmannschaftsmeisterschaften U12 ausgerichtet. Der Aufbau für die Veranstaltungen begann bereits Freitagabend und war dann relativ schnell erledigt, weil sich viele motivierte Helfer in der Halle eingefunden hatten. Auch an den beiden nachfolgenden Tagen war die Bereitschaft zu helfen unglaublich groß. Von den Kuchenspenden bis zum Brötchenschmieren, vom Verkauf bis zur Besetzung der Zeitnehmertische- alles verlief harmonisch und souverän. Vielen Dank an Euch! Ihr seid großartig! Im Laufe der Veranstaltung zeigte es sich auch, wie gut wir inzwischen ausgerüstet sind! Es war wichtig und richtig Geld in die Hand zu nehmen, entsprechende Fördergelder zu beantragen, um Laptop, Drucker und eine neue PA anzuschaffen. Jeder, der bei einer solchen Veranstaltung schon einmal Liste geführt hat, weiß die neue PA zu würdigen. Keine Halsschmerzen mehr, weil man mehr oder weniger ins Mikrofon brüllen muss, um einigermaßen verständlich gehört zu werden. Diese Anlage hat genug Wumms! Sie passt also perfekt zu uns! Und die Laptop-Drucker Kombi hat uns vor einer peinlichen Panne bewahrt. Denn als klar war, dass es aufgrund einer Systempanne beim Verband keine Urkunden gab, hat Finn sich kurzerhand an den Laptop gesetzt, Urkunden kreiert und ausgedruckt. Danke Finn – das war Hilfe in großer Not!

Am Samstag starteten dann insgesamt 47 Sportler in der Altersklasse U10. Für den Judo-Club Linden war lediglich David Kukat am Start, denn die meisten Sportler waren Anfang des Jahres in die Altersklasse U12 gerutscht. Aber das war nicht so das große Problem, denn David machte seine Sache fantastisch und errang eindrucksvoll einen tollen 3. Platz! Herzlichen Glückwunsch, David! Gut gemacht!

Am Sonntag lief es nicht ganz so gut. Insgesamt waren nur drei Mannschaften am Start, wobei es zwei Niederlagen gab. Dafür gab es auch gute Gründe. Zum einen waren unsere Sportler erst gerade in die Altersklasse U12 hineingerutscht. Sie traten gegen körperlich überlegene, weil ältere Gegner an. Zum anderen zeigte sich in dieser Konstellation das das aktuelle Dilemma im Judosport. Mit dem VfL Grasdorf und dem Judo Team Hannover waren zwei Mannschaften vertreten, die man eigentlich schon im Leistungssport verorten muss. Den beiden Mannschaften, die eigentlich nur aus Kaderathleten bestanden, waren wir deutlich unterlegen. Andere Mannschaften (bei der Judo-Region Hannover sind aktuell 32 Judovereine gemeldet) sind nicht angetreten, weil sie a) entweder nicht ausreichende Kämpfer haben oder b) weil sie wissen, dass die Leistungsschere zwischen Breitensport und dem Leistungssport immer größer wird und es eigentlich nichts zu holen gibt. Wir haben zwar verloren, haben aber eine Mannschaft zusammen bekommen und sind mit viel Power angetreten. Um in die Fußballersprache zu wechseln: wir sind zwar nicht der Bayern München oder Borussia Dortmund, aber wir sind aber auch nicht auf den Abstiegsplätzen (wie derzeit unsere Roten oder Nürnberg). Wir sind eher Borussia Mönchengladbach. Vielleicht läuft es im nächsten Jahr anders, ihr seid dann etwas älter und habt mehr Erfahrung. Oder wir überlegen uns, unser Fössepokal wieder aufleben zu lassen und nur befreundete Vereine, die unser Level haben, zu Mannschafts- (oder auch Einzelturnieren) einzuladen. Darüber werden wir uns demnächst beraten. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass Ihr es den anderen beiden Mannschaften nicht allzu leicht gemacht habt.
Ihr habt Euch in den Kämpfen gesteigert und sie mussten schon noch ackern, um zu gewinnen! Ihr habt alles rausgeholt was ging und glaubt mir, wir sind deshalb megastolz auf Euch! Und eins ist klar: der Zusammenhalt in unserem Verein ist einfach nicht zu schlagen. Wir würden Euch um keinen einzigen Leistungssportler dieser Welt eintauschen.

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